1. Strophe
Ach ja, ich hab dieses absurde Bauchgefühl und
ich verstrick mich in Widersprüche, weil ich selber mitspiel.
Und ne, ich sag nicht wie ich leben will, weil es klingt doch irgendwie albern.
Hab Stockholm-Syndrom, so dass ich’s mir gemütlich machen kann.

Und ehrlich, ich steh drauf, und wunder ich mich über gar nix. 
Es ist nicht merkwürdig, was kommt, sondern was längst da ist. 
Ich sitz im schicken Büro und freu mich über Bio-Essen.
Flieg im Sommer um die Welt, kann am Strand Marx und Lenin lesen. 

Muss mich ablenken, meine ständige Nervosität erschöpft.
Überall blinde Flecken, Auswege zur Weltrettung sind verstopft.
Ich überleg dann lieber, mir käuflich noch mehr ans Bein zu binden.
Ich werd tonnenschwer und flügellahm und für immer im Alltag verschwinden. 

Es ist halt easy zu tun, als wär alles in Ordnung. 
Ich denke eindimensional als zeitfressende Beschäftigung. 
Keine Ahnung, was hier los ist und wann ich so geworden bin.
Also erstmal locker machen und sich darauf was einbilden. 

Refrain (2x)
Ich kann ja Löcher in die Luft starren.
Und tun als könnten Worte Dinge ändern.
Alles neue und andere in Schach halten.
Oder das Ende von Utopie behaupten.

2. Strophe
Ich hab mich also eingerichtet, und kann mich trotzdem nicht abfinden.
Das verwirrt mich, weil es lässt sich nicht so einfach überwinden.
Alle sitzen in der Falle, es bleibt der fade Beigeschmack.
Fühl mich theoretisch auf der Höhe, aber praktisch abgefuckt.

Mir gehts doch wirklich gut, ich hab kein Recht mich zu beschweren.
Kann nicht Komplize sein und gleichzeitig auf was ganz andres schwören.
Aber es ist so Zufall, dass ich gerade hier gelandet bin.
In echt wie Lotto spielen, hätte auch ganz anders kommen können.

Und dann die Zeitverschwendung, wann soll ich all die schönen Dinge erleben.
Ich setze auf Liebe zum Lebendigen und zwei, drei Formen des Dagegen.
Aber das reicht doch nicht und es zerreißt mich innerlich.
Weiß, was ich habe, wohl zu schätzen, aber es ist furchtbar ungerecht.

Ich brauche Zeit zum Denken, Zeit für Mitmenschen.
Sollte mir Freiheit nicht schenken, also scheiß auf Sperenzchen.
Alles geht zu langsam und der Blick ist viel zu oft verstellt.
Es könnt auch besser werden, nichts ist in Stein gemeißelt.

Refrain (2x)
Ich kann ja Löcher in die Luft starren.
Und tun als könnten Worte Dinge ändern.
Alles neue und andere in Schach halten.
Oder das Ende von Utopie behaupten.